Fachkonferenz Deutsch

Deutschunterricht in der gymnasialen Oberstufe gliedert sich in eine Einführungsphase (Jahrgangsstufe 11) und eine Qualifikationsphase (Jahrgangsstufe 12 und 13). Die Einführungsphase umfasst Deutsch als Pflichtfach für alle Schüler und zusätzlich Deutsch als Schwerpunktfach (zusätzlicher zweistündiger Profilkurs) für die Schüler, die voraussichtlich Deutsch als Leistungsfach wählen. Die Einführungsphase hat die Funktion, die in der Sekundarstufe 1 erreichten Lernergebnisse zu festigen und ein relativ einheitliches Ausgangsniveau zu schaffen.

Darüber hinaus soll sie die Schülerinnen und Schüler für das Fach Deutsch motivieren (Werbefunktion) und sie auf die Anforderung der Qualifikationsphase vorbereiten, indem sie wissenschaftspropädeutischen Unterricht kennenlernen und zunehmend mitgestalten. Der Funktion der Einführungsphase entspricht ihre inhaltliche Gestaltung. Sie umfasst die drei Lernbereiche „Mündliche und schriftliche Kommunikation“, „Umgang mit Texten“ und „Reflexion über Sprache“. Sie werden im Sinne eines integrativen Deutschunterrichts wechselseitig aufeinander bezogen. Im Profilkurs werden zusätzlich Schwerpunkte aus den Lernbereichen gesetzt, die sich an der späteren Arbeit im Leistungskurs orientieren.

Verbindliche Unterrichtsvorhaben im Basiskurs sind:

  • eine wichtige Epoche der deutschen Literatur als Beispiel und in Abgrenzung zu anderen Epochen, z.B. Aufklärung;
  • die wissenschaftliche Aufbereitung von Informationen verbunden mit deren Beschaffung und verschiedenen Formen der Vermittlung;
  • das Schreiben über Texte verbunden mit der Analyse von fiktionalen und nichtfiktionalen Texten;
  • die appellative Einwirkung auf andere unter Nutzung literarischer Formen wie Essay, Satire und Parodie.

Mündliche Unterrichtsvorhaben im Profilkurs wären:

  • eine literarische Spurensuche – Erkundungen zu Autoren, die im Bezug zur näheren Umgebung standen bzw. stehen, z.B. Erwin Strittmatter;
  • die Literatur in der DDR – Autoren wie Ch. Wolf, Kant Braun, Seghers u.a.;
  • motivgeschichtliche Untersuchungen, z.B. zum Romeo- und Julia-Motiv;
  • die Manipulation durch Sprache, z.B. Texte aus der jüngsten Geschichte;
  • der Umgang mit Literatur im 3. Reich, z.B. Bücherverbrennung 1933.